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Tiny Farms, so nennt sich ein Projekt, das mehr regionales Bio-Gemüse in das Schul-Catering bringen will. Der Ansatz: Viele kleine Gemüsebauern können genauso viele frische Lebensmittel liefern wie ein großer.

Mit Biogemüse, erzeugt in miteinander verbundenen Mini-Landwirtschaften, will das Projekt Tiny Farms nicht nur die Gemeinschaftsverpflegung besser, gesünder und leckerer machen, sondern die Versorgung mit regionalem Biogemüse insgesamt auf neue Füße stellen. Die beiden Gründer und Geschäftsführer Tobias Leiber und Jacob Fels erklären, wie das Ganze funktioniert.

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Tobias Leiber ist auf einem Bauernhof aufgewachsen, studierter Agrarwissenschaftler und seit fast zwanzig Jahren als politischer Berater und Projektleiter im Bereich Landwirtschaft tätig.
Jacob Fels ist als Ökonom seit vielen Jahren unter anderem in der Nachhaltigkeitsberatung großer Lebensmittelunternehmen unterwegs.

 

Was ist Tiny Farms, was muss man sich darunter vorstellen?
Leiber: Tiny Farms macht für den Gemüseanbau, was Tiny Houses für den Hausbau macht: Wir senken die Eintrittsschwelle. Erstens, indem wir ein Farmmodell entwickeln, das vom Investment her so gering ist, dass es für jeden realisierbar ist. Zweitens, indem wir die einzelnen Farmen zu einer virtuellen Großfarm vernetzen und Skalierungseffekte erzielen. Und drittens in Form einer Akademie, mit der wir darauf vorbereiten, eine solche Farm zu betreiben.

Wer farmt?
Fels: Das sind Quereinsteiger, meist ohne fachlichen Hintergrund, aber mit hoher Affinität zu Themen wie Lebensmittel und Nachhaltigkeit. In der Regel kommen sie aus der Stadt, sind zum Beispiel im Kreativbereich tätig. Sie wollen einen aktiven Ausgleich und Teil der neuen Foodbewegung sein. Wir bringen ihnen die Arbeit auf dem Feld bei. Manche haben auch schon Erfahrung mit Urban Farming gemacht oder mit Solidarischer Landwirtschaft. Wir nennen das, was wir machen, auch „Next Level Urban Farming“.

Wie gehen Sie denn den Weg mit den Neu-Farmern?
Leiber: Derzeit bauen sechs Pioniere und Pionierinnen gerade eine Tiny Farm auf, es ist die zweite nach unserer eigenen bei Fürstenwalde. Von uns bekommen sie theoretischen Input und Begleitung bei der Arbeit. Wir kümmern uns um das Drumherum wie Anbauplanung, Logistik und Vermarktung, sodass sie sich auf den Gemüseanbau konzentrieren können.

Was wird angebaut? Ich nehme mal an, es funktioniert nicht nach eigenem Gutdünken wie im privaten Gemüsegarten?
Fels: Genau, wir wollen am Ende ja nicht auf Bergen von Gurken sitzen. Wir sind von Anfang an nachfrageorientiert ausgerichtet und waren schon frühzeitig im Dialog mit den Kunden darüber, was sie haben wollen.

Wer sind die Kunden? Und was fragen sie nach?
Leiber: Schul-Caterer, der Bio-Lebensmitteleinzelhandel und Start-Ups im Biomarkt, mit denen wir ein Stück weit einen gemeinsamen Weg gehen. Für eine große Berliner Bio-Kette haben wir gerade heute Salat geerntet, das machen wir just in time und liefern direkt in deren Zentrallager. Kohlgemüse, Tomaten und Gurken sind im Schul-Catering besonders gefragt, aber da gibt es vom Anbau her einfach Grenzen. Wir haben 2020 in kleinem Umfang auch schon Schüler bei uns gehabt – das werden wir, sobald es möglich ist, ausbauen. Sie sehen dann auf dem Feld, was sie eine Woche später in ihrer Schulkantine haben, packen an – und dann kochen wir vor Ort gemeinsam eine Gemüsesuppe.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Schul-Caterern? Die benötigen ja sicherlich Ware in Mengen, die Tiny Farms derzeit noch gar nicht liefern kann.
Fels: Es ist ein Zusammenspiel von Mensch zu Mensch. Ideal ist es, wenn wir direkt mit dem Küchenchef sprechen. Der kann den Bedarf am besten einschätzen und kennt sich mit unterschiedlichen Gemüsesorten aus. Natürlich wäre es einfacher für die Caterer, mit nur einem Großhändler zusammenzuarbeiten. Sie tun es aber auch mit uns, weil sie das gut finden, was wir machen und den Mehrwert erkennen. Ein Schul-Caterer will demnächst sogar seine eigene Tiny Farm mit uns starten.

Wie funktioniert das Kosten- und Erlösmodell?
Leiber: Wir teilen uns den Umsatz – wie genau, das hängt davon ab, wie viel Service die Tiny Farm von unserer Seite benötigt bzw. wie viel diejenigen, die sie betreiben, selbst machen wollen. Neben dem zusätzlichen Einkommen sehen sie es aber auch als Ausgleich zu ihrer im Alltag meist weniger körperlichen Arbeit an. Wir gehen auch in Vorleistung, indem wir z. B. die Jungpflanzen kaufen. Bei der Akademie haben wir es mit einem gemeinnützigen Träger zu tun. Die Teilnehmer zahlen einen Betrag für die Kurse, können es aber auch mit Arbeit auf dem Feld ausgleichen oder Bildungsgutscheine einlösen. Das ist gerade noch im Aufbauprozess; im Sommer werden wir den ersten regulären Durchlauf haben.

Welche Pläne haben Sie für die Tiny Farms?
Fels: Wir wollen Cluster mit drei bis fünf Tiny Farms pro Standort bilden, zunächst um Berlin herum; die Stadt muss man allein wegen ihrer Größe aus verschiedenen Richtungen bedienen. Dann sollen weitere Städte folgen. Unser Ziel sind 1.000 Tiny Farms bis 2030.

Das ist ein großes Ziel!
Fels: Die Menschen, die mitmachen wollen, gibt es. Die Nachfrage auch, es ist ja nicht nur die Stadt Berlin, die den Anteil an Bio-Produkten im Catering anheben will. Und Flächen gibt es auch, man muss sie nur finden.

Land ist also kein Problem?
Leiber: Wir brauchen ja sehr wenig, denn eine Tiny Farm lässt sich schon auf einem halben Hektar betreiben. Da ist der Kauf- oder Pachtpreis weniger relevant als bei großen Betrieben. Dennoch ist es natürlich schwer, geeignetes Gemüseland in guter Lage zu finden. Aber wir bekommen zunehmend Land angeboten von Menschen, die unser Konzept unterstützen wollen. Und es gibt zum Beispiel Bildungsträger, die so viel Landfläche haben, dass sie nicht alles nutzen und bewirtschaften können. Das ist dann ideal, weil auch gleich die Infrastruktur vor Ort vorhanden ist.

Was ist die größte Herausforderung für Sie?
Fels: Das Wetter. Gemüse ist bekanntlich ein heikles Geschäft mit geringen Margen. Da arbeitet man immer auf Kante genäht, und wenn das Frühjahr dann noch so ein ungewöhnlich kaltes und nasses ist wie dieses Jahr, dann hat das die entsprechenden Folgen. 

 

 Fotos: Tiny Farms

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7. Januar 2016
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