Welche Trends sehen Sie derzeit in Sachen Berufsbekleidung für Profi-Köche im Catering?
Der erfreulichste Trend ist meiner Meinung nach, dass sich das Bewusstsein in diesem Bereich enorm verändert und nicht nur Preis entscheidet, sondern die Entscheider verstehen, dass Berufsbekleidung repräsentativ und haltbar sein muss. Als Anbieter für Berufsbekleidung ist der wichtigste Faktor neben Langlebigkeit und Funktonalität, vor allem Individualität. Dabei geht es nicht darum, eine beliebige Schürze in 30 Farben anzubieten, sondern eher eine Handvoll zeitgemäßer Farben im Sortiment zu haben, zu denen passende Outfits und Farbkombinationen kreiert werden können. Was auf jeden Fall in den nächsten Jahren kommen wird, ist der „Performance-Ansatz“- sprich: Wie bei der Sportbekleidung werden mehr funktionale Elemente wichtig werden: Atmungsaktive sowie leichte und gleichzeitig robuste Stoffe oder gar schnittfeste oder wasserabweisende Materialien werden relevant werden.
Welche Bedeutung hat "gute Berufskleidung" im Bereich der Betriebsrestaurants?
Küche und die Bar wandern immer näher an den Gast. Das Augenmerk des Gastes liegt nicht mehr nur bei den Speisen und Getränken: Bar, Tisch, Tischdeko, Teller, Besteck und natürlich die Kleidung des Servicepersonals sind Bestandteile der Präsentation und des Service. Alles Ersichtliche und Haptische im Restaurant selbst repräsentiert eine Identität bzw. ein Konzept. Heute geht es neben dem Genuss, vor allem auch um Erlebnis. Und da muss die Gesamtpräsentation natürlich stimmen.
Ist die Bedeutung aus ihrer Sicht hier tatsächlich gestiegen oder wird dies immer noch unterschätzt?
Ich glaube wir stehen hier erst am Anfang. Zum einem haben wir erst in den letzten Jahren den Einzug der Mode in die Welt der Arbeitsbekleidung erleben dürfen - ich denke, dass wir hier noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Angefangen bei Passformen, die nicht einem Nachthemd gleichen, über neue atmungsaktive Materialen, bis hin zu zeitgemäßen Farben. Zudem versuchen die meisten Gastronomen die Herstellung oder Herkunft ihrer Lebensmittel transparent zu machen.
Faire, nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte bzw. Lieferanten, denen diese Attribute wichtig sind, werden dann natürlich bevorzugt - da sollte man bei der Bekleidung natürlich nicht Halt machen. Generell muss sich aber vor allem der Träger in seiner Kleidung wohlfühlen. „Angezogen“ statt „verkleidet“ sollte hier die Devise sein.
Was können Contract-Caterer erreichen, wenn Sie Ihre Mitarbeiter entsprechend ausstatten?
Im ersten Schritt trägt natürlich ein einheitliches Auftreten der Mitarbeiter zu einer besseren Wahrnehmung des Unternehmens bei - jeder Mitarbeiter wird so zum aktiven Repräsentanten. Berufsbekleidung sollte nicht stigmatisieren, sondern den Träger bei der Arbeit wertschätzen und fördern. Unsere Mission bei Trauth ist es, dass Arbeitsbekleidung wieder mit Stolz getragen wird. Was meiner Meinung nach auch wichtig dafür ist, dem schwindenden Nachwuchs in der Gastronomie entgegen zu wirken.
Welche Bedeutung hat hier Corporate Identity?
Eine sehr große. Die CI ist die Grundlage für Interieur, Print und Bekleidung - die Unternehmenswerte bzw. das Gesicht und die Seele des Unternehmens werden über verschiedene Medien und Sinne zum Gast getragen. Einheitlich aber nicht uniformiert sollte ein Team auftreten. Bei Sticken und Drucken empfehlen wir deswegen: Weniger ist mehr. Zu plakativ sollte die Bekleidung nicht sein, sonst fühlt man sich schnell wie bei den großen FastFood-Ketten.
Gibt es neue Produkte, die wir ggf. vorstellen können?
Mit Trauth werden wie dieses Jahr noch zwei neue Bar- und Kochjacken launchen, die zum einen klassische Elemente wieder aufgreifen, zum anderen aber auch neue Standards, was Mode in der Welt der Arbeitsbekleidung angeht, setzen wollen. Der Träger soll die Jacken, genauso gut auf der Straße oder beim Ausgehen tragen können