„Appeltje“ - so heißt ein im Sommer 2017 eröffnetes Lokal im niedersächsischen Oldenburg. Und das ist zu einem Anlaufpunkt für Kuchen-Fans geworden.
„Appeltje“ ist niederländisch und heißt übersetzt: „kleiner Apfel“. Das passt. Denn Äpfel beziehungsweise Apfelkuchen spielen in dem Betrieb eine herausragende Rolle. Der nennt sich zusätzlich „Eetcafé & Patisserie“.
„Der Apfelkuchen wird nach einem Geheimrezept aus den Niederlanden gebacken“, erklärt Ceciel Lurvink, die das Café zusammen mit Marcus Ulbrich führt. Apfelkuchen neigt dazu, schnell in sich zu fallen. Bei dem Produkt aus dem Hause „Appeltje“ ist das anders: „Dieser Kuchen bleibt stehen“, garantiert die Café-Chefin. Gebacken wird er in drei Variationen, elf verschiedene Gewürze sind für diese Köstlichkeit erforderlich. Das Geheimrezept hat Ceciel Lurvink aus ihrer holländischen Heimat mit nach Deutschland genommen. Es stammt von der Insel Terschelling. Dort wuchs Ceciel Lurvink auf. Schon als Jugendliche arbeitete sie in der Gastronomie, betrieb zusammen mit einer Bekannten ein Café. Längst nicht nur holländischer Apfelkuchen steht auf der Karte, obwohl er bei den Gästen der absolute Renner ist. Zu haben sind auch diverse andere Patisserie-Produkte aus dem Land der Tulpen und des Käses.
Solche Patisserie kann instinktiv erst einmal in Paris vermutet werden. Dazu gehören zum Beispiel Mousses, Pralinen, Eclairs, Tartelettes, Ganache Pistache (saftiger Biskuitboden mit luftig-leichter Pistazien-Mousse und Schokoladen-Ganache, dekoriert mit einer Spiegelglasur) und die so genannten Fryske Dûmpkes: Das sind kleine Kekse mit Anisgeschmack, die der Bäcker bei der Produktion mit seinem Daumenabdruck „adelt“.
Alle süßen Sünden werden täglich hergestellt. Lediglich am Montag ruht die Produktion. Dafür beschäftigen Ceciel Lurvink und Marcus Ulbrich die Konditoren Alexandra Varela und Simon Seifen. Temmo De Hek hilft in der Küche aus, wenn „Not am Mann“ herrscht. Aber: Er kümmert sich ausschließlich um den geheimnisumwitterten Apfelkuchen.
Immer wieder fragten Gäste, ob sie nicht bestimmte Kuchen und Kekse eingepackt mit nach Hause nehmen dürften. Da lag es nahe, zuzuschlagen, als direkt neben dem Café ein kleines Ladengeschäft frei wurde. Dort wurde ein Shop eingerichtet, in dem unter anderem auch Cranberry-Spezialitäten von der Insel Terschelling und Porzellan aus dem „Appeltje“ erhältlich sind.
„Feines nach holländischer Art“ – so bringt Ceciel Lurvink das Konzept des Cafés „Appeltje“ auf den Punkt. Herzhaftes fügt sich jedoch ebenfalls ins Bild. Deshalb kann in dem Lokal gefrühstückt oder zu Mittag gegessen werden. Eine große Auswahl an Weinen und Spirituosen rundet das Portfolio ab.
Gestalterisch und architektonisch erinnert das Lokal an ein großes, warmes Wohnzimmer. Die Tischplatten sind aus warmem Eichenholz gefertigt. Eine der Wände ist mit einer durchgezogenen Bank ausgestattet. Auf ihr laden kuschelige Schaffelle zum Verweilen ein.
Allerdings ist der Platz im „Appeltje“ begrenzt: Bei 30 Gästen ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Hinzu kommen 15 Plätze direkt vor dem Lokal und 25 Plätze auf der Terrasse im Hinterhof.
Essbare Leckereien sind im „Appeltje“ das eine, Kaffee von herausragender Qualität das andere. Über Letzteren wacht Marcus Ulbrich mit Argusaugen und nutzt dabei seine jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet. Der gelernte Restaurantfachmann war als Gastronomie-Vertriebsdirektor bei Jacobs tätig. Über den Kaffee im „Appeltje“ berichtet Ulbrich: „Wir kooperieren mit der Privatrösterei Joliente aus dem Osnabrücker Land, die seit 40 Jahren erlesenen Geschmack bei Kaffee- und Espresso-Spezialitäten garantiert. Kleine Chargen ausgesuchter Rohkaffees werden im traditionellen Trommelröstverfahren veredelt.“ Mit dem geheimnisvollen Apfelkuchen harmoniert das vortrefflich.
Bild: Tobias Frick