Das Thema polarisiert. Während für die einen, auch als Resumee der diesjährigen Internorga, Digitalisierung für das Thema des Jahres halten, winken andere genervt ab. Diese Situation bietet immer wieder Anlass für Gespräche und Diskussionen von Entscheidern aus der Catering-Branche, deren wichtigste Eckpunkte wir im Folgenden aufgreifen.
Grundsätzlich, so die häufig geäußerte Meinung von Playern aus Catering und Gemeinschaftsverpflegung, müsse die Digitalisierungs-Thematik in zwei Bereiche aufgesplittet werden: Da gibt es einerseits die technischen Dienstleistungen aller Art von der Buchhaltung über die Planung bis hin zu Einkauf, der Logistik und den Bezahlvorgängen der Endkunden und vieles mehr. Auf diesem Gebiet gilt die alte Weisheit von der normativen Kraft des Faktischen. Wenn Finanzämter und andere Institutionen, immer mehr Partner auf alle Seiten dieses Geschäftes und vor allem auch die Kunden die digitale Aufstellung eines Caterers erwarten, weil sie das selber auch tun, dann bleibt auch den Playern in diesem Markt nichts übrig als sich anzupassen und dabei mitzumachen. In den meisten Fällen, so war es auch bei Gesprächen auf der Internorga immer wieder zu hören, kommt bei allen Schwierigkeiten nach kurzer Zeit die Erkenntnis, dass das auch viele Vorteile bringt. Dinge können digital oft schneller, unkomplizierter und vor allem auch ortsungebunden erledigt werden. Das ist sicherlich gerade für die Catering-Unternehmen, deren Führungskräfte ständig unterwegs sind, ein unschätzbarer Vorteil.
Probleme sind nicht einfach zu beheben
Dass es aber trotz aller ursprünglichen Bekundungen des jeweiligen technischen Partners bei der Digitalisierung immer wieder Probleme gibt, die dann doch nicht so einfach zu beheben sind, wie vorher versprochen, ist auch eine Erkenntnis, die fast jedem Unternehmen in diesem Prozess nicht erspart bleibt. Der Frust darüber sitzt tief, vor allem bei den Mitarbeitern, die die Folgen dann ausbaden müssen. Gerade in dem stark auf die Einhaltung von Terminen und Verabredungen gerichteten Catering-Geschäft, können sich solche Schwierigkeiten schnell zu großen Problemen auch mit finanziellen Folgen entwickeln. „Es kommt immer wieder vor, dass gerade diejenigen Partner, die uns zu mehr digitaler Zusammenarbeit gedrängt haben, keinerlei Verständnis haben, wenn technische Probleme zu Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit führen“, so ein Caterer gegenüber Catering inside. „Wenn dann gerade diese Unternehmen beklagen, dass früher alles besser war, als alles noch unbürokratisch, Face to Face und auf Zuruf lief, dann fasst man sich schon an den Kopf“, so der betreffende Caterer weiter. Er weiß allerdings, dass auch bei diesen Partnerunternehmen die Digitalisierung eine strategische Entscheidung der Unternehmensleitung war, bei der sich, wie fast überall, zu wenig um die praktischen Erfordernisse im Tagesgeschäft gekümmert wurde. Bei diesen Entscheidungen stehen meistens zwei Aspekte im Vordergrund: Spannende neue Informationsquellen für die Entscheider zu kreieren und auch die Arbeit effektiver, schneller und vielleicht auch mit weniger Mitarbeitern erledigen zu können.
Verlockende Möglichkeiten
Beim Punkt Informationen sind die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, oft verlockend und durchaus sinnvoll. Zahlen Auswertungen und Charts aller Art liefern fundierte Erkenntnisse, auf die man vorher nicht so einfach Zugriff hatte. Hier reicht die Spanne von Informationen über Kundenbeziehungen über Aufgaben wie HACCP-Protokollierungen bis hin zur Beurteilung der Arbeitseffektivität von Mitarbeitern. Dazu kommen Informationen über den effektiven wirtschaftlichen Erfolg von Projekten in Echtzeit, über den vor der Digitalisierung erst viel später geurteilt werden konnte. „Das gibt mir die Möglichkeit, noch vor oder während der Durchführung des Projektes lenkend einzugreifen. Ob ich das wirklich tue steht auf einem anderen Blatt“, so ein weiter Caterer sehr ehrlich gegenüber Catering inside. Und hier liegt wohl das Hauptproblem. Während in großen Konzernen manche Entscheider durchaus die Zeit und die Möglichkeit haben, die wertvollen Informationen aus digitalen Quellen ständig zu beobachten, zu interpretieren, um dann schließlich geeignete Maßnahmen einzuleiten, ist das bei der Mehrheit der Unternehmen oft schwierig...Lesen Sie die ganze Story in der aktuellen Ausgabe von Catering iniside.
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