Wie gut sind Tiefkühltorten für Gastronomie und im Catering? Die schnelle und einfache Handhabung der Torten und die große Auswahl ist oft ein zentrales Argument dafür: einfach auftauen und fertig. Wir blicken etwas detaillierter auf die Torte aus der Kälte.
Laut dem Deutschen Tiefkühlinstitut verzeichneten allein die TK-Backwaren von 2017 auf 2018 ein Wachstum von 3,9 Prozent. Ein Blick auf die vergangenen zehn Jahre zeigt sogar eine Entwicklung von mehr als 47 Prozent, was auf die steigende Beliebtheit von TK-Backwaren zurückzuführen ist. Die Sparte Kuchen und Torten wuchs von 2017 auf 2018 um 2,4 Prozent. Aufgrund des steigenden Interesses wird das Angebot verschiedener Tortenmodelle immer wichtiger, wodurch sich für Caterer und Konditoren zahlreiche neue Möglichkeiten ergeben.
Einfluss der Ernährungstrends
Glutenfrei, zuckerreduziert und vegan heißen die aktuellen Ernährungstrends, daneben stehen Qualität und Originalität im Fokus. Viele neue Tortenrezepturen werden dieser gesünderen Lebensweise gerecht. Auch spezielle Produkte bei Lebensmittelunverträglichkeiten werden immer beliebter. Kerstin Krischer, Marketing Managerin Frozen Food bei Froneri Schöller, hierzu: „Die Anforderungen, die Gäste an Gastronomen stellen, werden zunehmend komplexer. Manche Gäste verzichten beispielsweise auf Gluten, andere auf Laktose. Am direkten Feedback unserer Kunden merken wir, dass Produkte immer gefragter werden, die genau das berücksichtigen.“
Dennoch sind die Klassiker, wie Sahnecreme-, Schokoladen- und Fruchttorten, weiterhin die Spitzenreiter. Diese werden zunehmend auch in kleineren Portionen als moderne Klassikervariante angeboten. „Ein klassischer Modekuchen, der nicht an Beliebtheit verliert, ist die Donauwelle. Dauerhaft im Trend bleibt zudem der Käsekuchen”, so
Christina Schuhmacher, Senior Produktmanagerin bei Dr. Oetker Professional. Zu den jährlichen saisonalen Höhepunkten wie Geburtstagen, Muttertag, Ostern, Weihnachten oder auch Familienfeiern sind individuellere und größere Tortenkreationen gefragt.
Schnelligkeit und Frische sind die größten Vorteile, wenn es um Tiefkühltorten geht. Dennoch bleibt genügend Raum für Kreativität und Vielfalt, sodass Caterer und Gastronomen der Torte ihre eigene Handschrift aufsetzen können. „Unsere Experten empfehlen gezielt Gewürze und Gewürzmischungen, die optimal mit unseren Produkten harmonieren und für ein perfektes Geschmackserlebnis beim Gast sorgen. Mein persönlicher Favorit ist die Torta della Nonna in Kombination mit Wiberg Zitronia Sun und Orangia Sun“, empfiehlt Niels Konzack, geschäftsführender Gesellschafter bei Bindi Deutschland.
Zudem ersparen sie viel Arbeit, denn früher haben Gastronomen noch eigene Konditoren beschäftigt; die fehlen heute, sodass Convenience-Produkte diese Lücke schließen müssen. „Deshalb ist es umso wichtiger, Produkte anzubieten, die zum einen den höchsten Qualitätsansprüchen genügen, und zum anderen auch von allen Mitarbeitern leicht gehandelt werden können“, so Niels Konzack.
Leichter Umgang mit Tiefkühltorten
Damit Tiefkühltorten exakt am Tag der Verwendung frisch und lecker sind, sollen sie zum Auftauen aus der Verpackung genommen werden. Vor dem Anschneiden müssen sie komplett aufgetaut sein, hierzu gibt es genaue Angaben des Herstellers auf der Verpackung.
Mit einem scharfen Tortenmesser wird die Torte dann in die gewünschten Portionen unterteilt. Das Messer wird vor der Benutzung in heißes Wasser getaucht und wieder abgetrocknet, dieses sollte vor jedem weiteren Schnitt wiederholt werden, so gelingen gerade und optisch schöne, saubere Tortenstücke. Viele Tiefkühltorten sind bereits portionsweise und kalkulationssicher vorgeschnitten. „Mit vorgeschnittenen Torten lässt sich durch die einheitliche Stückgröße exakt kalkulieren. Außerdem können die Stücke je nach Bedarf einzeln entnommen werden. Das verkürzt die Auftauzeit und vermeidet gleichzeitig unnötige Lebensmittelabfälle“, sagt Kerstin Krischer. „Ungeschnittene Torten bieten hingegen volle Flexibilität beim Zuschnitt. Dadurch sind auch individuelle Portionen möglich.“
Tiefkühltorten im Catering unverzichtbar
Tiefkühltorten sind im Catering mittlerweile unverzichtbar, durch die einfache und schnelle Zubereitung bei gleichbleibend hoher Qualität. Und für die eigene Note können mit wenig Aufwand, z. B. durch Dekorationen mit Früchten, essbaren Blüten oder frischen Kräutern wie Minze, eindrucksvolle Tortenkreationen erzielt werden. Wer dabei nicht zu exakt arbeitet, kann dadurch noch seine persönliche Handwerkskunst hervorheben. Das ist gerade auch im Catering wichtig, um die Differenzierung vom Wettbewerb zu schaffen und die Gäste zu begeistern.
Trotz der vielen Möglichkeiten bei TK-Torten steht die Eigenständigkeit bei der Zubereitung von selbst gemachten Torten durchaus im Raum. Die Entscheidung, ob und in welchem Umfang noch selbst gebacken wird, liege an dieser Stelle bei jedem Caterer selbst, heißt es bei Froneri Schöller. So sei zu beobachten, dass zu Zeiten des Personalmangels ganz bewusst auf solche Angebote zurückgegriffen wird, um dem eigenen Qualitäts- und Arbeitsanspruch auch bei geringerer Personaldichte voll und ganz gerecht zu werden.
Auch in Zukunft im Trend
Carola Herckelrath, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Tiefkühlinstituts, meint dazu: „Tiefkühltorten sind unverzichtbar für die Gastronomie. Mit Inspiration und Kreativität lässt sich aus hochwertigen Produkten das gewünschte individuelle Erlebnis beim Gast erzielen.“ Dies belegen auch die Absatzzahlen, wodurch der weiteren Entwicklung wohl nichts im Weg steht. So werden die Tiefkühltorten auch in Zukunft beliebte Backwaren bleiben, um das Angebot im Bereich der Kuchen und Torten weiter zu optimieren.
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